HAPPY END STORY TALITHA

Talitha wurde jahrelang als Kettenhündin gehalten, wie so oft in Rumänien und bekam leider immer wieder Welpen, weil es nicht für nötig gehalten wurde sie zu kastrieren. Irgendwann war es den Besitzern  lästig und Talitha sollte weg. Zum Glück landete sie in unserem Partnertierheim bei HAR und konnte im Mai 2020 über uns endlich ausreisen. Heute erzählt uns Talitha’s neue und liebevolle Familie ihre persönliche Happy End Story.

 

Schon lange habe ich mir einen Hund gewünscht, immer gab es scheinbar 1.000 gute Gründe dagegen: zu wenig Geld, zu wenig Zeit, zu kleine Wohnung – jeder, der darüber nachdenkt, sich einen Hund anzuschaffen, weiß mit Sicherheit, was ich meine. Vor ein paar Monaten haben mein Mann und ich einen langen Spaziergang gemacht und plötzlich kam wie aus dem Nichts die Frage: „Sag mal, willst du eigentlich noch immer einen Hund?“ Ich wollte! Und wie ich wollte!! Also haben wir uns tagelang beraten: Was für einen Hund wollen wir? Was für ein Hund passt zu uns und unserem Lebensstil? Schnell war klar: wir wollen keinen Welpen; wir wollen einen etwas älteren, eher ruhigen Hund, der zwar längere Spaziergänge mitmacht, aber nicht unbedingt zwei Stunden pro Tag neben dem Fahrrad her joggen muss, um glücklich zu sein.

Ein, zwei Wochen lang haben wir also auf allen einschlägigen Webseiten der Tierschutzvereine gesucht (dass wir keinen Kataloghund vom Züchter wollten, da waren wir uns beide einig), dann sind wir über Catdog e.V. auf Talitha gestoßen: 6 Jahre alt, fit, aber keine Sportskanone, ruhig, stubenrein, kann auch mal alleine bleiben, kennt Autofahren. Perfekt, dachten wir. Perfekt, dachten wohl auch Julia und Max von Catdog e.V. Und nach zwei Besuchen auf der Pflegestelle inklusive langen Spaziergängen zog Talitha Ende Mai dann endlich bei uns ein. Seitdem hat sich so ziemlich alles in unserem Leben geändert. Talitha ist eine Seele von Hund, aber sie lag vor uns und vor ihrem Aufenthalt bei HAR ca. fünf Jahre an der Kette, und so tapfer und resilient wie dieser Hund ist: das geht auch an den Besten nicht

ganz spurlos vorbei. Nach ca. einer Woche hat sie angefangen, Passanten auf der Straße anzuknurren und in der Wohnung zu bellen, wenn die Geräusche von draußen ihr zuviel wurden. Dumm und unerfahren wie wir waren, haben wir in dem Moment eins richtig gemacht: wir haben uns sofort Steffi von Teamdogs Berlin zur Hilfe geholt. Und siehe da: schon nach der ersten Stunde konnten wir förmlich dabei zusehen, wie sich Talitha immer mehr entspannte und ihr Verhalten sich besserte (was natürlich daran lag, dass *wir* uns immer mehr entspannten und unser Verhalten besserten, denn wir hatten als halbwegs unerfahrene Hundebesitzer anfangs einiges falsch gemacht).

Nun sind zwei Monate vergangen und es kommt uns vor, als ob Talitha schon immer zu uns gehört hätte. Von der verschüchterten Fellnase, die uns auf der Pflegestelle begegnet ist, ist fast nichts mehr übrig. Talitha chillt in der Wohnung, genießt ihre Spaziergänge (nicht jeder andere Hund ist ihr sympathisch, aber hey, geht mir mit anderen Menschen genauso), hat angefangen zu spielen und zu apportieren und war sogar schon das erste Mal mit uns im Urlaub an der Ostsee. Mittlerweile geht sie immer mehr aus sich raus und ist in manchen Situationen regelrecht übermütig. Und wer gerade einen schwierigen Hund bei sich zu Hause hat und an sich und seinem Hund zweifelt, dem sei gesagt: Dranbleiben – es lohnt sich! Es lohnt sich mehr als man sich vorstellen kann! Mein Mann, die Wurst und ich sind mittlerweile unzertrennlich – trotz (oder gerade wegen) gemeinsamer Höhen und Tiefen. Der Hund hat uns in zwei Monaten mehr beigebracht, als jeder Life Coach es könnte. Dank der kleinen Krawall-Wurst, die ‚kleines Mädchen‘ heißt und sich dabei wie ein rumänischer Bauarbeiter mittleren Alters benimmt, ist unser Leben durch und durch besser und um einiges lustiger geworden. Wir sind jedenfalls sehr happy und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Abenteuer mit unserem neuen haarigen Familienmitglied!“

Liebe Grüße,
Jenny, Stefan und Talitha

Wir sind so froh und dankbar, wenn sich das Leben für unsere Schützlinge so wandelt. Danke Jenny und Stefan für eure Happy End Story!