Radfahren mit Hund?
Radfahren mit Hund?
Das Wochenende war fast unerträglich heiß. Und trotz der hohen Temperaturen haben wir nicht nur eine Person gesehen, die ihren Hund am Fahrrad mitlaufen lassen hat. Genauso wenig wie wir es nicht nachvollziehen können, dass Hunde immer noch bei hohen Temperaturen im Auto zurückgelassen werden und viele davon dies nicht lebend überstehen, können wir auch das nicht verstehen und möchten mit diesem Post einige Informationen zum Thema „Hund und Fahrrad“ mit euch teilen.
Grundsätzlich sollten nur Hunde am Fahrrad mitlaufen, die ausgewachsen und gesund sind. Für Hunde mit Gelenkkrankheiten, wie z. B. Arthrose oder Hunde, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, stellt das Mitlaufen beim Radfahren eine hohe Belastung dar und sollte demnach vermieden werden. Zu Beginn ist es ratsam den Hund erstmal an das Fahrrad zu gewöhnen und vor allem nur kurze Distanzen, welche nach und nach gesteigert werden, zurückzulegen. Zudem ist es wichtig darauf zu achten, dass man nicht zu schnell fährt. Wenn ein Hund im lockeren Trab mitlaufen kann, ist bereits die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht.
Es gibt jedoch Hunde oder auch bestimmte Rassen, die entweder weniger lauffreudig sind oder z. B. Beschwerden bei der Atmung haben, die auch, mit wachsender Ausdauer, keine Freude beim Mitlaufen am Fahrrad empfinden. Achtet also darauf, wie sich dein Vierbeiner, bzw. seine Körpersprache verhält. Wir persönlich raten generell davon ab, den Vierbeiner mitten in einer großen Stadt im starken Straßenverkehr am Rad mitlaufen zu lassen, da es nicht immer leicht ist, den kompletten Überblick zu behalten und es schneller als gedacht zu einem Unfall für Mensch und/oder Hund kommen kann.
Wer dennoch nicht auf das Fahrrad in Kombination mit seinem Vierbeiner verzichten möchte, kann sich vielleicht mit der Alternative eines Fahrradanhängers oder -korbs anfreunden. Auch hier gilt: Eine behutsam Gewöhnung an das neue Fortbewegungsmittel! Bei hohen Temperaturen, diese beginnen für Hunde schon bei 20 Grad, sollte auf das Radfahren mit Hund ganz verzichtet werden. Warum? Hunde sind sehr hitzeempfindlich, denn die Thermoregulation funktioniert nicht wie bei uns Menschen. Hunde schwitzen nur über die Ballen und müssen hecheln, um ihre Temperatur zu regulieren. Dies funktioniert aber auch nur, solange dem Hund ausreichend Wasser zur Verfügung steht, um den beim Hecheln entstandenen Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen und die Wärmeaufladung des Körpers nicht die Wärmeabgabe durch Hecheln übersteigt. Bereits ab einer Temperatur von ca. 28–30 C° reicht dieser Mechanismus nicht mehr aus und die Körpertemperatur beginnt zu steigen.
Übersteigt also die Umgebungstemperatur die Kompensationsgrenzen des Hundes, kann es sehr schnell zum Hitzschlag kommen. Hunde werden nicht anzeigen, wenn sie nicht mehr können und dementsprechend auch aus Verzweiflung zurückgelassen zu werden ihrem Besitzer/ ihrer Besitzerin nachlaufen, bis sie im schlimmsten Fall kollabieren. Wir versuchen Hundehaltern/innen, die bei hohen Temperaturen mit ihrem Hund am Fahrrad unterwegs sind, freundlich anzusprechen und aufzuklären. Erstaunlicherweise wissen viele nach wie vor nicht, wie hitzeempfindlich Hunde sind und reagieren entsprechend aufgeschlossen und dankbar.