HAPPY END STORY PHIPHINA

Phiphina ist eine ehemalige Straßenhündin, die nach einer Kastrationsaktion in unser Partnertierheim einziehen durfte. Es war nass und eiskalt in Rumänien und so brachte es keiner übers Herz, die zarte Hündin wieder zurück auf die Straße zu setzen. Im Shelter lernten wir Phiphina als eine teils sehr vorsichtige und ängstliche Hündin kennen, die aber auf der anderen Seite auch, zumindest wenn keine Menschen in der Nähe waren eine kesse und ausgelassene Seite zeigte. Wir waren uns ziemlich sicher, dass sie schnell lernen und auftauen würde. Und so durfte sie im Oktober auf einer unserer Pflegestellen reisen, um in Ruhe alles ihr neue lernen zu können. Umso schöner war es zu sehen, dass sie schneller auftaute als wir erwartet hatten und bereits nach wenigen Wochen in ihr perfektes für Immer Zuhause zu Karen und ihrem Lebensgefährten ziehen durfte. Lest gerne selber, was Karen nun nach einigen Monaten zu berichten hat:

„Seit knapp 9 Monaten ist Phina jetzt bei uns – und ich freu mich jeden Tag über sie. Ihre Kernkompetenz „Chillen“ hat sie inzwischen noch weiter ausgebaut und entspannt (und schläft) fast überall (Restaurant, Bahn, Campingplatz, Park…) problemlos. Gleichzeitig liebt sie ihre Zoomie Minuten in denen sie mit Hundekumpeln aus der Nachbarschaft, uns oder auch allein durch den Park fetzt. Im Umgang mit neuen Hunden ist sie total super – ganz ruhig und sehr klar in der Kommunikation. Sie war mittlerweile auch einmal für 3 Nächte in der Hundebetreuung und die waren ebenfalls großer Fan von ihr in der Gruppe, sie hätte da einen sehr ausgleichenden Part übernommen. Neue Menschen findet sie auch oookkkkaay, ist weniger ängstlich als zu Beginn aber noch immer eher zurückhaltend. Finde ich aber auch total ok 🙂 Zwischendurch mal so 3, 4 Stunden allein bleiben klappt inzwischen problemlos – manchmal verschläft sie unsere Abwesenheit glaub ich komplett (haben anfangs immer eine Webcam aufgestellt wenn wir länger unterwegs waren – und meist liegt sie einfach in ihrer Box oder auf der Decke davor und wechselt nur mal die Liegeposition, gern mit ausgiebigem Strecken zwischendrin…). Spaziergänge klappen super – wenn keine größeren Straßen in der Nähe sind immer öfter auch mal leinenlos – und auch neue Umgebungen erkundet sie fleißig mit uns – das eine oder andere Bulli-Wochenende und ein paar Ausflüge an Ost- und Nordsee und in den Harz kann sie schon auf ihrer Adventure List verbuchen.

Challange sind nach wie vor Metallbrücken / – gitter, die findet sie super spooky und braucht immer ein wenig Ermutigung (am besten in Form von Keksen) um sich zu trauen. Und die nächste Herausforderung die wir uns vorgenommen haben ist das Radfahren – sowohl das Mitlaufen als auch das Mitfahren im extragroßen Fahrradkorb 🙂 Neben dem kleinen Update zu Phina wollte ich euch auch noch ein kurzes Feedback geben: Ich hab in der Hundeschule hier vor Ort und auch bei einem Online-Kurs, den wir absolviert haben, ein paar Menschen mit Hunden aus dem Auslandstierschutz kennengelernt und bin im Nachhinein noch glücklicher, dass wir an euch „geraten“ sind. Eure Beschreibung von Phina und den anderen Hunden waren soweit ich das beurteilen kann wirklich gut. Da wurde nichts verniedlicht, verheimlicht oder Unrealistisches versprochen – dass Phina inzwischen weniger schüchtern ist und sich mit uns gut entspannen kann ist natürlich ein bisschen Glück, aber eben auch Arbeit und Training direkt ab dem Einzug, die auf eurer Einschätzung beruhten. Aus dem o.g. Umfeld habe ich inzwischen komplett anders mitbekommen was Hundebeschreibungen angeht – Charakter, Rasse, sogar Größe der Hunde (und ich sprech nicht von 5 cm +-): Da scheinen es viele Vereine eher weniger genau zu nehmen. Gleiches gilt für Impfausweise / Krankheiten – da kann ich aus der Hundeschule wirklich die eine oder andere Horrorgeschichte berichten – z.B.von Hunden, die bei Direktübergabe mit Brüchen ankamen oder gefälschte Impfunterlagen hatten… Phinas Tierarztbesuche waren bisher zum Glück alles Routine-Termine und ihr Gesundheitszustand bisher zur vollsten Zufriedenheit unserer Tierärztin. Und auch eure Tipps zur Übernahme waren toll und ich hatte das Gefühl, dass wir uns – auch wenn es dann ja nicht nötig war, weil wir schnell gut zurecht gekommen sind – jederzeit hätten melden können. Dass wir Phina in ihrer Pflegestelle kennenlernen und ein paar mal treffen konnten, war natürlich die Kirsche auf der Sahne – das hat den Start für uns alle sicher noch entspannter gemacht. Gerade weil die Tierschutzarbeit im Moment glaube ich nicht unbedingt einfacher wird, war es mir wichtig, euch das einmal zu spiegeln und mich bei euch zu bedanken! So, jetzt aber weg vom PC und ab nach draußen – hier im Viertel gibts ne Eisdiele, die neben super Bubblewaffeln auch Leberwursteis haben, ratet mal wer was davon bekommt ;)“

Wir sind so froh und dankbar, wenn sich das Leben für unsere Schützlinge so wandelt. Danke Karen  für eure Happy End Story und deine lobenden Worte!